Re-Zertifizierung“ der AFR als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
zur offiziellen Aufnahme unserer Schule in das Netzwerk
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
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Am Montag erhielt die Anne-Frank-Realschule Bochum ihre Re-Zertifizierung als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
Auf Initiative der schuleigenen Courage-AG hin und unter Patenschaft der Vize-Landtagspräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Frau Carina Gödecke, wurde am Montag dieser Woche unserer Schule das Siegel als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen. Unter freiem Himmel und bei strahlendem Sonnenschein wurde das nachgeholt, was beim ersten Anlauf 2014, durch den Frühjahrssturm „Ela“ noch abgesagt werden musste.
Erneut bekannten sich im Rahmen der Zertifizierungs-Regularien eine große Mehrheit der Schulgemeinde zu freiheitlich-demokratischen Werten und dem stetigen Kampf gegen jegliche Form von Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus. Die Courage-AG organisierte diesbezüglich federführend den Zertifizierungs-Prozess und wirkte darüber hinaus maßgeblich am gestrigen Festakt mit. Unter Beachtung der erforderlichen Hygiene-Richtlinien des Landes wurde in der Feierstunde an die vergangenen Projekte der Courage-AG erinnert und neue Ideen den anwesenden Schülerinnen sowie der Schulleitung und Frau Gödecke vorgestellt.
Die zur Weihnachtszeit organisierte Spendenaktion mit dem Sozialverein „bodo“ sowie diverse schuleigene Projekte für ein respektvolles Miteinander spiegelten nur einige einer Vielzahl an Aktionen der hochmotivierten Courage-AG-Mitglieder wide
Der Inhalt der nachfolgenden Redenauszüge informiert, ermuntert, rüttelt auf und drückt eine ganz klare Vision unserer couragierten Arbeit für die Zukunft aus.
Herr Westkamp, Leiter der Courage-AG eröffnet den Festakt wie folgt:
Die Ernennung unserer Schule als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ geht nicht nur einher mit diesem Festakt und der Verleihung eines neuen Schildes. Diese Ernennung ist zugleich eine Aufforderung:
Eine Aufforderung an alle, die das tägliche Leben unserer Schule erfahren und mitgestalten, sich entschieden jedweder Form von Diskriminierung, Rassismus sowie Antisemitismus entgegen zu stellen.
Die Anne-Frank-Realschule steht nicht zuletzt durch ihren Namen in der Verantwortung Vielfalt, Respekt und Toleranz zu fördern sowie ihren Schülerinnen und Schülern freiheitlich-demokratische Werte zu vermitteln.
Die Entwicklung zukünftiger Generationen hin zu mündigen, vernünftigen Mitgliedern der Gesellschaft muss oberstes Ziel sein und höchste Priorität im schulischen Miteinander genießen.
Wir, und damit meine ich die Schülerinnen und Schüler, die Kolleginnen und Kollegen sowie alle anderen am Schulgeschehen Beteiligten, gehen mit dieser Ernennung eine Verpflichtung ein. Wir verpflichten uns zu eben diesen Grundwerten und deren uneingeschränkte Gültigkeit.
Zum Abschluss . . . möchte ich noch einen neuen Deutschen Meister zitieren. Leon Goretzka, „Bochumer Junge“ und seines Zeichens Ex-Fußballer beim VfL Bochum, sagte nach einem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft in Serbien im März 2019, als Reaktion auf rassistische Äußerungen des Publikums:
„Ich bin ein Kind des Ruhrgebiets. Da antwortet man auf die Frage nach der Nationalität mit Schalke, Dortmund oder Bochum.“
Carina Gödecke, 1. Vizepräsidentin des Landtags NRW und Patin der Anne-Frank-Realschule spricht mahnende Worte:
Auch offener oder eher verdeckter Rassismus, individueller genauso wie struktureller, kommt vor, überall und zu jeder Zeit, auch an Schulen. Niemand ist per se dagegen gefeit, denn das Gift des Rassismus ist schleichend und muss immer wieder deutlich benannt werden, um auch erkannt zu werden. Unser Alltag birgt zudem die Gefahr, dass wir uns schleichend an diskriminierende, hetzende, verunglimpfende, rassistische Sprüche und Parolen gewöhnen. Getreu dem Motto „Steter Tropfen höhlt dem Stein.
Sie formuliert einen Auftrag an uns alle:
Hin- statt wegzusehen! Aufklären, darüber reden, auf die Gefahren hinweisen. Populistische und verharmlosende Argumente „entlarven“ und deren Absicht deutlich machen und vor allem den Mund aufmachen, statt ihn zu halten! Also Courage zeigen und Courage leben!
Abschließend bemerkt sie:
Viel Glück und Erfolg, Durchhaltevermögen und Kraft für die Zukunft. Bleibt weiterhin mutig und motiviert auf dem Weg, den euch der Name eurer Schule, die Mitgliedschaft im Netzwerk der Schulen ohne Rassismus, und eurer gesunder Menschenverstand zeigt.
Wir alle brauchen euch, diese engagierten, motivierten, junge Menschen, um nicht zu vergessen, dass Artikel 1 unseres Grundgesetzes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ eine Verpflichtung für jeden Einzelnen von uns darstellt. Das ist eine Verantwortung und Verpflichtung, die wir nicht delegieren können. Der wir uns nicht entziehen können.
Tobias Blöink, Vertreter der Regionalkoordination des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ der Stadt Bochum formuliert seine zentralen Gedanken:
Der Titel Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage beschreibt keinen Zustand, sondern ist als Ziel zu verstehen, auf welches die Schüler*innen innerhalb des Netzwerkes hinarbeiten.
Rassismus hat viele Gesichter und ist ein Bestandteil unserer Gesellschaft. Sich dagegen zu engagieren, ist eine Daueraufgabe, die einen langen Atem benötigt. Ermutigen sollte uns jede Situation, die durch Courage das Leid anderer abschwächt oder gar verhindert.
Eigene Gedankenmuster zu hinterfragen, ist eine Aufgabe, welche alltäglicher Rassismus uns stellt. Das kann sehr anstrengend sein und auch mal schmerzen, ist aber die Mühe wert.